Trockenwerden

Wie bekomme ich mein Kind dazu groß auf dem Töpfchen zu machen?

Wie bekomme ich mein Kind dazu groß auf dem Töpfchen zu machen? 1

Macht dein Kleinkind schon Pipi auf dem Töpfchen oder der Toilette, aber verweigert es sich auch groß darauf zu machen? Es ist überhaupt nicht ungewöhnlich, dass ein Kind genau weiß, wo es groß machen muss, dann aber lieber abwartet, bis er sein Mittagsschlaf macht und dabei eine “Schlafhose” (Windelhose) anhat, oder sich einfach in einer Ecke versteckt und dann groß in die Hose macht.

Manchmal haben Kinder Angst, einen Teil von sich selbst zu verlieren oder Angst vor Schmerzen (insbesondere, wenn es den Stuhl lange zurückgehalten hat und er hart und trocken geworden ist). Manchmal ist es auch schwierig herauszufinden, warum dein Kind den Stuhl zurückhält oder sich weigert, groß aufs Töpfchen zu machen. Selbstverständlich möchtest du deinem Kind aber bestmöglich helfen und es unterstützen. Wie geht man da am besten vor? Anbei geben wir dir ein paar Tipps, was du tun kannst, wenn dein Kind nicht groß aufs Töpfchen machen will.

Erkläre deinem Kind, was in seinem Körper vorgeht

Der erste Tipp: Beruhige dein Kind. Setz dich neben ihm, rede mit ihm und frage mal nach, warum es denn so eine Angst hat groß aufs Töpfchen oder die Toilette zu machen. Nimm seine Angst ernst, aber mache da nicht zu viel mit. 

Erkläre ihm danach, was da alles in seinem Körper vorgeht, damit dein Kleiner / deine Kleine das Gefühl bekommt, dass er oder sie mehr Kontrolle über seinen / ihren Körper hat, wenn er/sie auf die Toilette muss. Erzähle deinem Kind auf eine spielerische Art und Weise, wie der Stuhl entsteht und warum es so wichtig ist, dass es auf die Toilette geht. „Zuerst isst du etwas, dann geht das Essen runter in den Bauch, und so weiter…“ Diese Erklärung hilft deinem Kind, sich ein gutes Bild von den Ereignissen zu machen und die Situation besser zu verstehen.

Hilfreich hierbei sind auch „Pipi-Kacka-Pups-Bücher“ rundum das Thema Trockenwerden, wie „Aufs Töpfchen gehen ist pipileicht“, „Alle müssen mal aufs Klo“ oder „Auch Prinzessinnen müssen mal pupsen“. Auf spielerische Weise wird in diesen Büchern erklärt, wie der Körper funktioniert.

Schritt für Schritt groß auf der Toilette machen

Sobald du dein Kind beruhigt hast, und ihm mehr über den Vorgang in seinem Körper erzählt und erklärt hast, es aber immer noch Angst fürs Töpfchen oder die Toilette hat, kannst du vielleicht am Besten Schrittweise vorgehen. Die folgende Herangehensweise ermöglicht es deinem Kind, ohne Druck, Fortschritte zu machen und dabei selbst die Kontrolle zu behalten.

1. Gib deinem Kind eine Windelhose, wenn es sagt (oder wenn du siehst), dass es groß machen muss. Gib die Windel in der Nähe der Toilette und lass es darin machen. Wenn dein Kind fertig ist, könnt ihr den Stuhl zusammen in die Toilette werfen. Sage deinem Kind, dass dies der erste Schritt ist und frage nach, ob es für den nächsten Schritt bereit ist.

2. Wenn dein Kleiner / deine Kleine groß machen muss, gibst du ihm / ihr wieder eine Windelhose, aber dieses Mal, setzt du ihn / sie auch auf die Toilette und lässt du ihn / sie darin machen. Frage im Nachhinein wieder, ob er / sie für den nächsten Schritt bereit ist.

3. Der dritte Schritt ist fast gleich wie der zweite, jedoch machst du jetzt ein Loch in der Windelhose, damit der Stuhl direkt in die Toilette fällt, dein Kind aber trotzdem noch den Komfort einer Windel spürt. Wenn dein Kind auch diesen Schritt erfolgreich abgeschlossen hat, kommt ihr zusammen zum vorletzten Schritt.

4. Wenn dein Kind nun groß machen muss, gibst du es wieder eine Windelhose, jedoch bleibt diese nun unten hängen (bis um seine Knöchel), während er / sie auf der Toilette sitzt. Ist es ihm gelungen? Dann könnt ihr zum letzten Schritt…:

5. Ohne eine Windel groß machen, aufs Töpfchen oder die Toilette!

Fahre stets erst mit dem nächsten Schritt fort, wenn dein Kind anzeigt, dass es dafür bereit ist. Du kannst dein Kind ein wenig motivieren, damit du es belohnst, wenn es weitermachen möchte. Vergiss nicht, bei einem Erfolg immer sehr positiv zu reagieren und deinem Kind viele Komplimente zu machen.

Sorge für eine gute Ernährung, die den Stuhlgang positiv beeinflusst

Berücksichtige beim Töpfchentraining auch die Ernährung deines Kindes. Wenn er oder sie Angst hat, auf die Toilette zu gehen, kann es mal passieren, dass er / sie den Stuhl zurückhält. Dadurch kann der Stuhlgang hart und trocken werden. Achte also darauf, dass dein Kind ausreichend trinkt und gib ihm ballaststoffreiche Ernährung (wie Obst und Gemüse, Vollkornbrot usw.).

Wenn dein Kind Probleme beim Stuhlgang hat, kannst du es auch nach jeder Mahlzeit kurz auf das Töpfchen setzen, oder auf die Toilette gehen lassen. Der Darm befindet sich dann in einer aktiven Phase, wodurch es einfacher sein könnte, den Stuhl rauszubekommen.

Wenn bei deinem Kind häufig Verstopfung auftritt, könntest du ihm einen ballaststoffreichen Sirup mit zum Beispiel Pflaumen geben. Dies sorgt für einen weicheren Stuhlgang und erleichtert damit den Toilettenbesuch. Wenn dein Kleiner / deine Kleine dann immer noch Probleme mit dem Stuhlgang hat, ist es ratsam einen Arzt zu besuchen, damit er oder sie vielleicht ein sanft wirkendes Abführmittel (speziell für Kinder) verschreiben kann.

Brauchst du Unterstützung beim Töpfchentraining deines Kindes? Entdecke dann jetzt unsere Töpfchen Tricks, eine Methode, die dich Schritt für Schritt begleitet. Wie gehe ich vor, was kann ich alles zu meinem Kind sagen, wie ermutige ich es aufs Töpfchen zu gehen… Wir geben dir Tipps und Tricks und begleiten dich 7 Tage lang, damit dein Kind innerhalb von einer Woche trocken werden kann!

6 Kommentare zu “Wie bekomme ich mein Kind dazu groß auf dem Töpfchen zu machen?

  1. Ella sagt:

    hallo, mein Sohn (39 Monate) ist jetzt am zweiten Tag des Töpfchentrainings. Sein letztes Kaka war vor 2 Tagen in der Windel, und heute, als er merkte, dass er kacken muss, hat er es zurückgehalten. Er trinkt viel und hat genug Ballaststoffe gegessen. Wie lange sollen wir warten, bis wir wieder zur Windel zurückkehren? Er ist wirklich glücklich, dass er Höschen tragen darf, also wollen wir wirklich nicht zu früh aufgeben. In der Vergangenheit ist es ein paar Mal vorgekommen, dass er ein oder zwei Tage lang keine volle Windel brauchte, aber hauptsächlich auf Reisen oder nach einer Krankheit. Vielen Dank

    1. . sagt:

      Hallo liebe Ella,
      Es ist nicht ungewöhnlich, dass dein Kind das erste Mal aufs Töpfchen kacken sehr aufregend findet. Es ist sehr gut, dass er viel trinkt und auch ballaststoffreich isst. Mach damit unbedingt weiter in den nächsten Tagen! Der Stuhl wird von selbst kommen. Ich empfehle, dass du in dem Moment, wenn er sagt, dass er muss, aber sich nicht traut, zu sagen: “Wie toll, dass du das spürst. Ich weiß, dass du es aufregend findest. Deswegen gehe ich mit dir, wir gehen zusammen, ich bleibe bei dir, halte deine Hand und wir warten gemeinsam, bis der Kaka kommt. Ich bin für dich da und ich helfe dir, dann wirst du merken, dass es nicht so schlimm ist.” Was bei manchen Kindern auch noch sehr gut funktioniert, ist auf der Toilette oder dem Töpfchen Seifenblasen machen. Das lenkt sie ab und entspannt sie, was sie brauchen, um Stuhlgang zu haben. Sollte das alles nicht funktionieren, kannst du ihn auch immer noch eine Windel fürs Kaka anbieten. Nach dem Kaka zieht ihr die Windel zusammen wieder aus und werft die Kaka in die Toilette. Danach macht ihr dann wieder weiter mit Unterhose.
      Ganz liebe Grüsse
      Dein Töpfchen Tricks Team

  2. Anke sagt:

    Hallo, meine Tochter wird am 16.4 4 Jahre alt. Mittlerweile ist es kein Problem windelfrei zuhause rumzulaufen und Missgeschicke passieren gar nicht mehr. Leider traut sie sich im Kindergarten oder auch sonst nirgendwo hin ohne Windel. Sie hat bisher noch keine Kacka ins Töpfchen oder die Toilette gemacht. Irgendwie hat sie da Hemmungen. Sie kann es genau kontrollieren. Ich weiß nun leider nicht mehr weiter. Was wären so die nächsten Schritte? Vielen lieben Dank für deine Rückmeldung. Anke Elias

    1. . sagt:

      Hallo liebe Anke,
      Bezüglich das gros Machen: Helfen die Tipps aus dem Blog hier oben euch vielleicht weiter?
      Und bezüglich deine erste Frage:
      Möglicherweise findet sie es aufregend, auf die Toilette oder das Töpfchen zu gehen, wenn du nicht da bist. Du kannst ihr sagen, dass sie es auch anderen sagen kann, wenn sie muss. Du könntest auch die Betreuerinnen im Kindergarten fragen, ob sie deine Tochter gelegentlich daran erinnern können, auf die Toilette zu gehen. So fällt es ihr vielleicht leichter, Bescheid zu sagen, wenn sie muss.

      Zudem könnte die ganze Situation im Kindergarten vielleicht (zu) aufregend für sie sein. Zu Hause gibt es eine Toilette. Im Kindergarten gibt es normalerweise mehrere Toiletten, und es könnte auch noch ein anderes Kind im Raum sein. Versuche mit deinem Kind zu sprechen, um herauszufinden, ob es vielleicht ein wenig Angst hat und was es bevorzugen würde. Wenn sie zum Beispiel lieber alleine wäre, könntest du das den Betreuern mitteilen (zusammen mit ihr), damit sie darauf am Anfang Rücksicht nehmen können (und dies dann Schritt für Schritt wieder loslassen).

      Vielleicht hilft es auch, deine Tochter mit einem Sticker oder einer Kleinigkeit zu belohnen, wenn es dann doch mal geklappt hat, im Kindergarten oder irgendwo außerhalb des Hauses auf die Toilette zu gehen. Diese positive Herangehensweise kann sehr motivierend wirken.

      Wir drücken euch die Daumen!
      Viele liebe Grüsse,
      dein Töpfchen Tricks Team

  3. Andeea sagt:

    Hallo,
    mein Sohn sagt mir er merke nicht; wenn er groß muss und daher geht das große Geschäft immer in die Hose!
    Wir sind allerdings auch erst bei Tag 2 vom Training, aber mein Sohn ist frei und wir haben auch so schon oft das Trocken werden geübt – kann es sein, dass er es nicht wirklich nicht merkt? Wie kann ich ihm helfen?
    Danke und herzliche Grüße
    Andrea Rother

    1. . sagt:

      Hi liebe Andrea,
      Kinder haben oft vor allem in den ersten Tagen ziemlich viele Pannen und das ist eigentlich auch gut, denn gerade diese Pannen sind die Lernmomente! Für uns als Eltern scheint alles zu misslingen, aber im Gehirn bei den Kindern geht schon ziemlich viel vor. Sie lernen nun das Gefühl des Harndrangs erkennen. Gib dir und deinem Sohn noch ein wenig Zeit, ihr habt erst gerade angefangen und alles ist noch ziemlich neu für deinen Sohn. Wir drücken euch die Daumen und sind gerne immer für dich da.
      Viele liebe Grüsse,
      Dein Töpfchen Tricks Team

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